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Glück - Teil 3

11.12.2022 18:17

#glück #spiritualität #freiheit

Kommen wir abschließend zum dritten wesentlichen Bereich, der für das persönliche Glückslevel ausschlaggebend ist: der spirituelle Aspekt.

Nun magst du gleich mal abgeschreckt sein wegen des bloßen Begriffs. Er wird ja auf tausend unterschiedliche Arten verstanden. Deshalb sage ich dir gleich, was er für mich bedeutet. Nach meinem Empfinden besteht der Mensch ganz simpel aus Körper, Geist und Seele, das ohne Reihung. Jedes steht für sich und spielt mit den anderen Teilen zusammen.

Wir alle haben ein sogenanntes Höheres Selbst und ein gewisses Gespür dafür. Dazu müssen wir nicht irgendwelchen spirituellen Praktiken nachgehen, von denen es ebenfalls eine sehr breite Palette gibt, die ich nicht bewerten möchte oder kann. Darum geht es nicht. Worauf ich mich beziehe, ist die Tatsache, dass wir alle spüren, dass wir so etwas wie kollektives Wissen in uns haben, das wir anzapfen können. Wir nennen es zumeist Intuition, und wir liegen damit immer richtig, wenngleich wir nicht wissen, woher genau sie kommt. Vielfach verwechseln wir außerdem andere Stimmen in uns mit ihr, die von ganz anderswo stammen. Oft ist es jene der Angst oder es sind Glaubenssätze, die unsere Eltern an uns weitergegeben haben, als wir das noch nicht hinterfragen konnten.

Wie auch immer, der Mensch ist ein irdisches wie auch geistiges Wesen. Im Prinzip sind wir alle und ist alles Sternenstaub, aus demselben Stoff gemacht wie das Universum. Letzteres, wenn es nicht überhaupt ein in sich verwobenes Multiversum gibt, wie Physiker:innen vermuten, ist und war immer Bewusstsein. Woher dieses stammt, wer kann das schon sagen? Ich selbst glaube nicht an einen punktuellen Urknall, wie man ihn sich vorstellt, sondern an eine Explosion von Energie, die an vielen Stellen gleichzeitig stattgefunden hat. Das Universum dehnt sich neuesten Erkenntnissen zufolge nicht einfach nur aus. Es ist viel verstrickter und unergründlicher.

Das einmal als Hintergrundgedanke, ohne weiter in die Tiefe gehen zu wollen. Es würde nicht nur die Kapazität meiner menschlichen Auffassungsgabe oder Vorstellungskraft übersteigen, sondern auch am Thema vorbeigehen.

Jetzt bist du also Sternenstaub und ich auch. Der Computer oder das Handy, auf dem du das hier liest, ist das ebenfalls, genauso wie dein Hund, deine Katze oder dein Hamster, der dir dabei Gesellschaft leistet. Mein Kater liegt gerade auf dem Kratzbaum mit seiner Nase direkt am Heizköper. Wie das noch angenehm sein kann, ist mir ein Rätsel. Das Leben als Ganzes ist ein solches.

So sind das auch wir. Jedoch tun wir, als wüssten wir, wie Leben geht. Wir wissen gar nichts. Wir halten uns an irgendwelchen Regeln und Vorstellungen fest, wie das Leben zu sein und zu laufen habe. Danach richten wir den Großteil unseres Er-lebens, Denkens und Tuns aus.

Ich habe jahrzehntelang nichts anderes getan. Ich habe funktioniert, und zwar so, wie andere mich haben wollten, zu ihrem eigenen Vorteil. Kürzlich habe ich im Rahmen meiner „Starseed Made4Gravity“-Reihe gepostet: „Wir suchen vor allem unseren Vorteil. Wahr oder nicht wahr? Wo tust du das? Wo tun wir das?“ Hast du schon einmal darüber nachgedacht? Tun wir nicht so gut wie alles, sogar als altruistisch Empfundenes, letzten Endes deswegen, weil es uns etwas bringt? Sei ehrlich!

Ich zum Beispiel habe, und da knüpfe ich am vorigen Gedanken an, zig Jahre gearbeitet wie eine Blöde. Ich habe gegeben und gegeben, weit über das geforderte Maß hinaus. Ich glaubte, ich würde das aus Nächstenliebe tun. Schaue ich aber genauer hin, muss ich erkennen, dass es mir darum ging, wichtig für andere zu sein, einen Unterschied zu machen und, da kommen wir nun zum Kern: Anerkennung zu erhalten, nicht egal zu sein, nicht vergessen zu werden.

Es ist nichts Unmenschliches an der Tatsache, dass wir in Wahrheit fast alles uns selbst zuliebe tun. Es ist sogar zutiefst menschlich! Wir sind Lebewesen und wollen überleben. Das bezieht sich nicht nur auf die physische Grundversorgung wie Nahrung … oder Klopapier, wie sich beim ersten harten Lockdown gezeigt hat: „Ich hamstere, was ich kriegen kann! Ob für die anderen etwas übrigbleibt, ist mir egal!“ Nicht wahr?

Es geht auch ums emotionale und soziale Überleben. Der Mensch ist ein Herdentier. Wir brauchen Anerkennung. Sie ist Bestandteil der Bedürfnispyramide. Deswegen tun wir alles dafür, sehr oft bis in die Selbstverleugnung. Das trieb auch mich mein Leben lang an, ohne mir dessen bewusst zu sein.

Hat es mir Glück gebracht? Was glaubst du? Ich denke, auch dafür hast du ein gutes Gespür, wenngleich wir dieses eher nützen, solange es um andere geht, nicht um uns selbst. Das ist so viel einfacher. Bei anderen wusste ich immer klar, was Sache war. Bei mir hingegen erkannte ich oft genau das nicht, was ich anderen sagte.

Das Bedürfnis nach Anerkennung hat mir Sklaverei eingebracht, sowohl von innen als auch von außen. Ich machte mich zum Hampelmann der ebenso ungestillten Bedürfnisse anderer, die ich niemals kompensieren konnte. Dementsprechend gierig wurde ich ausgesaugt in meiner Bereitwilligkeit, unreflektiert zu geben. Kommt dir das bekannt vor?

Was ist der spirituelle Teil des Glücks? Das ist die Fragestellung gewesen. Allgemein lass mich erst noch sagen, dass es kein Glück ohne diesen Part geben kann. Es ist nicht möglich. Er besteht aber nicht allein im Wissen um die beschriebenen Zusammenhänge. Du musst noch weiter gehen, um ihn Schritt für Schritt (von heute auf morgen klappt das nicht) zu integrieren.

Ich versuche es auf den Punkt zu bringen: Du bist verbunden. Weil alles, was existiert, derselben Quelle entstammt. So weit haben wir uns verständigt, oder? Du hast sicherlich schon Menschen an den physischen Tod verloren. In der Trauer hattest du das Gefühl, sie sind weg. Und doch: Ein anderer Teil von dir als jener, der nicht begreifen kann, dass du nie wieder mit ihnen sprechen kannst, empfindet sie nicht einfach als fort. Du spürst, etwas von ihnen ist noch hier.

Damit hat das zu tun, worauf ich hinauswill. Die Erkenntnisse der modernen Physik deuten darauf hin, dass es keine lineare Timeline gibt, wie wir sie hier auf Erden erleben, sondern dass Raum und Zeit multidimensional ineinandergreifen. Im esoterischen Bereich wird oft von vergangenen Leben gesprochen. Die Physik geht da mehr in die Tiefe und stellt in den Raum, dass unsere anderen Leben, wenn es sie gibt, gleichzeitig stattfinden könnten. Unser menschliches Spatzenhirn wird das „Alles-was-Ist“ wohl nie ganz erforschen können. Dafür ist es nicht gemacht und womöglich nicht gedacht. Wenn etwas in uns es zumindest erahnen kann, ist es unser Herz oder wie immer wir diese innere Instanz nennen wollen.

Vieles weist darauf hin, dass wir nicht auf dieses physische Leben begrenzt sind, ob es nun die physikalische Forschung an Teilchen ist, altes Wissen oder spirituelle Lehren. Es ist doch egal. Tatsache ist, wir sind aus demselben Baustoff gemacht, aus dem alles besteht. Das bedeutet Verbindung über die Grenzen deines Körpers hinaus. Du bist nicht dein Körper. Der Sinn deines Lebens ist auch nicht allein der, den die meisten ihm geben: Montagmorgen um 8 zur Arbeit, Freitagmittag ab ins Wochenende, heiraten, Kinder großziehen, in Pension gehen, sterben, fertig, erledigt (wie auch immer du den letzten Teil verstehen magst).

Du bist aber auch nicht nur dein Geist oder nur deine Seele, sondern alles zugleich, also auch Materie. Es gibt aus meiner Sicht keinen Gott. Was für eine Aussage! Aber lies erst weiter! Es gibt, denke ich, keinen Gott als abgetrenntes, übergeordnetes Wesen. Alles ist Gott. Du brauchst keine höhere Instanz um Gnade anzuflehen. Dein Wesen, deine Essenz ist dasselbe wie das, was du als Gott ansiehst. (Die lästigste Wanze, die in deinen Vorhängen überwintern will, ist übrigens auch aus diesem Stoff.) Was ich an der Esoterik mag: Gott wird vielfach anders genannt, nämlich das erwähnte „Alles-was-ist“. Dem stimme ich einfach zu.

Wie siehst du die Welt ausgehend von diesem Gedanken? Wie könnte er ab jetzt deine Handlungen beeinflussen? Ändert er etwas für dich? Für mich hat er alles verändert. Nein, die Welt wird dadurch nicht freundlicher. Wanzen lasse ich trotzdem nicht in meinen Vorhängen überwintern. Aber in mir hat sich alles verändert. Das kam nicht über Nacht. Es ist ein Prozess, aber der beste, den es gibt!

Ich stelle mich nicht hin und sage dir, was das mit dir machen könnte, wird oder gar soll. Das kann ich gar nicht und steht mir nicht zu. Es ist deine Reise. Nur du findest den Weg, der für dich passt. Denn du gehst ihn. Niemand kann das für dich tun oder dir die Route weisen. Es führen sowieso alle nach Rom. Wichtig ist nur, dass du losgehst. Bleibst du jedoch, wo du bist, suchst du ewig dein Glück und findest es nicht. Du wirst dann nämlich eine falsche Konzeption von Glück haben, und zwar jene, die dir die Gesellschaft einredet und der sie kollektiv nachjagt, mit genauso wenig Erfolg.

Dein Weg nach Rom als spirituell bewusstes Wesen ist einer, der auf dem Wissen um deine Verbundenheit basiert, und dennoch kann er recht einsam sein. Warum? Weil wir ihn noch nicht als Gemeinschaft gehen. Die Ersten sind aufgebrochen. Versteh auch dieses Wort in jeder Hinsicht. Die anderen aber folgen ihnen noch nicht nach. Sie glauben weiterhin, es gehe leichter. Wenn wir auf der Erde eine Billardkugel anstoßen und sie geht an einem bestimmten Punkt über die Bande, kommt dann aber neben dem Loch zum Liegen, was tun wir? Zumindest im Leben wählen wir denselben Winkel erneut und glauben, wenn wir der Kugel nur einen stärkeren Stoß versetzen, ändern wir die Gesetze der Physik und lochen doch noch ein! So sind wir, so ticken wir.

„Surrender“ ist so ein schönes englisches Wort! Es setzt sich aus zweierlei Bedeutung zusammen: aufgeben und sich hingeben. Du schwenkst die weiße Fahne. Du kannst nicht mehr weiter in der alten Manier des Kampfes und du willst auch nicht mehr. Du erlaubst den Gesetzen des Universums oder Multiversums, zu walten und zu schalten, und gibst dich ihnen hin. Dazu braucht es tiefes Vertrauen, und das müssen die meisten von uns erst lernen.

Und dann? Worin besteht das Glück? Darin, dass du dich hingibst, dich das Leben trägt, und es trägt dich gut, wenn du es lässt. Darin, dass du den Mut hast, das zu tun. Darin, zu erleben, was alles passiert, wenn du loslässt und vertraust. Vor allem aber darin, wer du im Zuge dessen wirst.

Ich hatte lange Zeit einen Spruch auf meinem Desktop: „Evolve so hard that they have to get to know you again.” – “Entwickle dich so heftig, dass sie dich neu kennenlernen müssen!“ Das Schönste daran war, schlussendlich festzustellen, dass ich mich ganz neu kennengelernt habe, nämlich als diejenige, die ich bin. Jahrzehntelang hat mich mein Streben nach Anerkennung durch andere davon weggebracht. Ich habe mich immer mehr verbogen, ohne es zu bemerken, denn es ist ein schleichender Prozess, der bereits in der Kindheit seinen Anfang nimmt.

„Evolve“… Die Evolution spiegelt sich schöner in dem englischen Wort als im deutschen: sich zu ent-wickeln (was voraussetzt, dass man in etwas ver-wickelt, verheddert war). Sie hat uns zu dem gemacht, was wir sind. Verwandt damit ist die Revolution. Die Trommel eines Revolvers dreht sich. Daher heißt das Ding so. Revolution vollzieht sich deutlich schneller als Evolution, aber zuletzt schließt sich der Kreis hin zum Anfangspunkt. Die Russische Revolution etwa bewegte sich aus der Knechtschaft hinein in eine neue Form der Knechtschaft, vom Regen in die Traufe sozusagen. Die Evolution aber, das „E“ von der lateinischen Präposition „ex“ abstammend, bewegt sich langsam und kontinuierlich aus etwas hinaus.

Ich liebe Sprache! Sie sagt uns in so vielem, was wir wissen müssen. Sie ist aus dem kollektiven Bewusstsein entstanden. Leider schauen wir die einzelnen Wörter viel zu selten genauer an, weil sie uns so geläufig sind, dass wir nicht auf die Idee kommen.

Die Quintessenz: Du bist ein Mensch mit menschlichen Bedürfnissen. Die sind auch völlig in Ordnung. Komm ihnen nach, sei dir ihrer dabei aber möglichst bewusst! Gleichzeitig bist du ein nicht-irdisches Wesen. Was du aus diesem Wissen und Bewusstsein darum machst, ist dir überlassen. Ich kann es dir für dich nicht sagen.

Du bist beides, stofflich und feinstofflich, ein materielles und ein geistiges Wesen. Du brauchst beides, um deine Bestimmung als Menschenwesen zu erfüllen! Dann wandelt sich etwas in dir, was du nicht beschreiben kannst und nicht beschreiben musst. Es passiert einfach, und du wirst froh darüber sein! Mach jedoch einen Fehler nicht, nämlich zu glauben, dass der Weg dahin ein Spaziergang ist, eine Fahrt auf einer sechsspurigen Autobahn zwischen Lärmschutzwänden im fetten Mercedes mit Sitzheizung! Vielmehr wirst du dir denken: „What a ride!“

Bist du dann glücklich im herkömmlichen Sinn? Vielleicht nicht, aber du bist es. Tiefer, echter, freier und auf deine einzigartige, beglückende Weise. Das ist es wohl wert!

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11/12/2022 – Made4Gravity© by Astrid Schernhammer   


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